Was ist Qigong?

Qigong bedeutet übersetzt so viel wie „Arbeit am Qi“, „Übungen mit dem Qi“ oder „Kultivierung der Lebenskraft (Qi) durch eigene Übung (gong)“. Bei Qigong handelt es sich um ein Körper und Geist gleichermaßen umfassendes, vielschichtiges Übungssystem mit unzähligen Methoden und Varianten.

Qigong beinhaltet Bewegungs-, Körperhaltungs-, Visualisierungs-, Meditations- sowie Atemübungen und Übungen der Selbstmassage. Alle Qigong-Übungen werden mit den drei Hauptkomponenten, den „drei Mitteln“ des Menschen ausgeführt: dem Körper, d.h. Körperhaltung und Bewegung, dem Atem und den psychisch-geistigen Kräften. Es umfasst Übungen-in-Ruhe (jinggong) und Übungen-in-Bewegung (donggong). Andere Unterteilungen benennen die Innere Übung des Qi (neigong) und Äußere Übung des Körpers oder das „harte“ als Kampfkunst eingesetzte Qigong (ying qigong) und „weiche Qigong“ (ruan qigong), welches zur Gesunderhaltung eingesetzt wird. Beide Anteile sind dabei jeweils nicht getrennt voneinander, sondern als Einheit, sich gegenseitig ergänzend, zu betrachten und umzusetzen. So strebt der Übende die „Ruhe in der Bewegung“ und die „Bewegung in der Ruhe“ an. Die Bewegungen werden von der Vorstellungskraft (yi) angeleitet, und die Körperbewegung und damit der Qi-Fluss folgen der Konzentration und Imagination.

Qigong soll den Energiefluss im Körper des Übenden stärken und harmonisieren und somit Lebenskraft, Gesundheit und Wohlbefinden auch langfristig erhalten und verbessern. Die Qigong-Übungen wirken dabei ganzheitlich auf die drei Energie- oder Elexierzentren Unteres, Mittleres und Oberes Dantien sowie die fünf Funktionskreise Leber, Herz, Milz, Lunge und Niere (wuzang) mit den zugehörigen Energieleitbahnen (Meridiane).